„Die Ostsee ist doch nur der Teich unter den Meeren“ „Es gibt ja nicht mal Wellen“ „Habt ihr überhaupt Ebbe und Flut?“
Dies sind nur einige der Annahmen, die ich als Küstenbewohner der Lübecker Bucht verteilt über das ganze Jahr in Gesprächen aufschnappe.
Nun ja. Diese Vorurteile haben sich am 02.01.2019 mal wieder in Luft aufgelöst, denn: der komplette Strandabschnitt in Timmendorfer Strand und Niendorf wurde von Wellen erfasst und verschlungen.
Ungünstig erwischt hatte es den Niendorfer Hafen.
Dieser konnte nur mit Gummistiefeln, später leider gar nicht mehr betreten werden.
Bei der Touristeninformation fragte ich die Angestellten, ob solche Situationen öfter vorkommen. Lächelnd schauten sie mich an und sagten: „Hochwasser gibt es von Zeit zu Zeit immer mal wieder. Ich kann mich noch an einen vergleichbaren Wasserstand in den 90er Jahren erinnern! Damals sind aber noch die Eisschollen mit auf die Straße gespült worden.“
Heutzutage hat man dann doch noch Maßnahmen ergriffen, um die Bewohner und die Häuser zu schützen.
Die Gemeinde verwendet dafür sogenannte Spundwände, die bei Hochwasser eingesetzt werden.
Doch woran liegt es, dass auf einmal die Ostsee Kopf steht?
Das Meer wird von dem starken Nordostwind an den Strand und in die Lübecker Bucht gedrängt, wo es nicht entweichen kann.
Diese gesamte Situation ist mit dem Sturm „Axel“ zu vergleichen, welcher vor ziemlich genau einem Jahr sein Unwesen am Timmendorfer Strand trieb.
Vor Ort bestehen eisige Temperaturen. Diese werden durch Windböen, die bis zu 68 km/h schnell werden, noch verstärkt.
Mein Tipp für euch: Packt euch nach dem Zwiebelschalenprinzip ein und schaut euch dieses Spektakel der Natur an!